Ich habe Frau und Welt verloren - und ich weiß nicht, warum.
Elric, Sturmbringer
Elric von Melniboné, auch Albino-König, Elric Frauentöter, Bleicher Prinz der Ruinen oder als Weißer Wolf bezeichnet, ist der 428. (und letzte) König von Melniboné und eine der zahllosen Inkarnationen des Ewigen Helden.
Die Mutter von Elric stirbt bei seiner Geburt, im Jahr 381 der Jungen Königreiche (JK), was der Grund dafür ist, dass er wenig Liebe von seinem Vater bekommt. Der dünnblütige Melnibonéer ist von Geburt an kränklich und schwach. Er verdankt sein Leben dem Umstand, dass er mit Beschwörung von Runen, der Einnahme seltenen Kräuter und Zauberei aufgepäppelt worden ist. Seine Kräfte werden künstlich genährt, unter Anwendung aller Kniffe, die den Zauberer-Königen von Melniboné bekannt sind. Von Natur aus ist er apathisch und, ohne die Einnahme starker Drogen, an normalen Tagen kaum in der Lage die Hand zu heben.
Äußerlich weist Elric alle Merkmale eines Albinos auf. Sowohl seine Haut, als auch sein Haar sind von milchig-weißer Farbe. Dazu sind seine Augen typisch rot. Er ist von schlanker jedoch kräftiger Statur, wofür überwiegend die an ihm eingesetzte Zauberei verantwortlich zeichnet. Wie bei allen anderen Angehörigen seines Volkes ist sein Kopf schmal und seine Ohren laufen spitz zu. Seine Hände sind langfingrig und schmal. Vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet kann man Elric durchaus als schön bezeichnen.
Wenn Elric in seiner Jugend seiner lebenslangen Schwäche überhaupt einen Vorteil abgewinnen kann, dann den, dass er dazu gezwungen ist, während dieser Zeit viel zu lesen. Noch vor der Vollendung seines fünfzehnten Lebensjahres hat er jedes Buch der Bibliothek seines Vaters gelesen - manches davon mehrmals.
Auch nachdem er, nach dem Tod seines Vaters, den Rubinthron bestiegen hat, muss König Elric diese starken Drogen nehmen, die immer für ihn griffbereit im Palast bereitliegen. Seine Zauberkräfte, deren Grundlage Sadric durch sein Verhalten Elric gegenüber legt, stellen die seiner Vorfahren weit in den Schatten. Es scheint geradezu eine Ironie des Schicksals zu sein, dass seit Generationen kein so mächtiger Zauberer mehr auf dem Thron seines Volkes gesessen hat.
Zwischen ihm und seinem Cousin Yyrkoon herrscht eine Rivalität, die man als feindselig bezeichnen kann. Umso mehr, als dass Yyrkoons Schwester Cymoril Elric liebt, denn Yyrkoon selbst hegt mehr als nur geschwisterliche Gefühle für Cymoril. So hasst Yyrkoon seinen Cousin allein dafür, dass Cymoril mit ihm schläft. Aber auch deswegen, weil er ihn als nicht zum Herrschen tauglich ansieht. Entgegen von Yyrkoons Behauptungen bewahrt Elric viele der alten Rituale seines Volkes.
Andererseits hat Elric sein Bücherstudium dazu gebracht, den Sinn und Zweck der Macht allgemein in Frage zu stellen, ebenso wie seine eigenen Motive. Er ist im Zweifel, ob seine Macht überhaupt eingesetzt werden sollte, zu welchem Zweck auch immer. Das Studium der Bücher hat ihn zu dieser Moral geführt, die er selbst noch kaum versteht. So stellt er für seine Untergebenen ein Rätsel dar und wird von manchen sogar für eine Gefahr gehalten - denkt und handelt er doch nicht so, wie er nach der Meinung vieler Melnibonéer denken und handeln sollte.
Nachdem er das Schwarze Schwert Sturmbringer in seinen Besitz gebracht hat entsteht eine quasi symbiotische Bindung zwischen ihm und dem Runenschwert. Das Schwert verleiht Elric Stärke und Gesundheit, sodass er nicht mehr auf die Einnahme von Drogen, die seine Kraft erhalten, angewiesen ist. Im Gegenzug verlangt das Schwert von Elric zu kämpfen und es mit Seelen zu versorgen.
Im Jahr 410 JK stirbt Elric durch das Schwert Sturmbringer, das er selbst einige Jahre lang geführt hat. Im letzten Augenblick wird Elric dabei schmerzlich bewusst, dass das, was er am meisten begehrt - nämlich Frieden - ihm aus diesem Grund nicht zuteil werden wird, da seine Seele nun für alle Zeiten Teil des Schwarzen Schwertes sein wird. Mit seinem Tod wird seine Welt vernichtet und an ihre Stelle tritt die Welt, so wie wir sie kennen.